mimRadlDo (bayWald3)

20150719_bayrischEisensteinHier kommt dann endlich mal der dritte Teil vom Bayerischen Wald. Wir waren ja auch mit den MTB unterwegs, der Göga mit seinem mit 2-3 Jährchen noch recht jungen „29er“ und ich mit meinem rund 20jährigen 26er-Oldie von GaryFisher.
Da sind wir an den Tagen wo keine langen Wandertouren geplant waren zum Beispiel auch mal auf ein Käffchen nach BayerischEisenstein gefahren, wo inzwischen ja nur noch Relikte am alten Bahnhof von alten umzäunten Zeiten künden.
Der Bahnhof ist aber durchaus noch in Betrieb. Da startet unter anderem eine nette kleine grüne Waldbahn, mit der man recht weit gen Süden fahren und auch Räder mitnehmen kann. Irgendwann mit mehr Zeit machen wir ja vielleicht mal einen reinen Radurlaub mit DB-Anreise, wer weiß?

20150721_grenzeCZDie größte „richtige“ Tour ging dann aber aus Zwieselerwaldhaus gen Norden raus aus D über die Grenze, wo selbst bei unserem ersten (Moppedtour)Urlaub vor mehr als 15 Jahren schon alles offen war, für Fußgänger.
Sinngemäß hieß es da damals „keine Waffen, Personalausweis, 8-20:00 Uhr“ oder so ähnlich auf einem Schild am Bach.
CZ war noch nicht in der EU, das ganze also Schengenaußengrenze, aber so grün kann man sowieso nicht alles abdichten.
Heute ist das Ganze ja weiter nach außen verlagert und trotzdem strömen die Massen auf der Flucht und wir müssen umdenken und vor allem denen, die das partout nicht wollen, klarmachen wie gut es uns geht und wie wenig es uns kostet ein bisschen Hilfe zu geben in Zeiten der Not.
Schlimm genug daß das nicht selbstverständlich ist, noch schlimmer daß es anscheinend immer noch unverbesserliche Brandstifter sowohl in der Denke als auch mit Worten und dann Taten gibt.

Erst gestern hab ich dazu einen recht netten Joke gelesen der die Dimensionen zugegeben ein wenig plakativ aber dennoch ganz treffend zurechtrückt, was es heißt bei 80 Millionen Deutschen die zugegeben immense Zahl von 800000 Flüchtlingen in einem Jahr aufzunehmen:
sitzen 80 Leute in einer Kneipe … geht die Türe auf und EIN neuer Gast kommt rein … fangen die anderen an zu maulen ‚ach neee, jetzt wird mir aber doch zu voll hier‘ 😦 “

Aber ich schweife ab, also zurück zur größten Radtour des diesjährigen Sommerurlaubs:

20150721_debrnikNach Grenzüberschreitung ging es rauf, immer weiter rauf, erst noch mit kurzer Dokumentationspause zum alten MG-Schartenstand (gebaut 1955-1961, denkwürdig, das sind unsere Geburtsjahre), aber dann Kilometer um Kilometer, immerhin in dem Fall besser asphaltierter Wirtschaftsweg, im Šumava, dem tschechischen Teil des Nationalparks.

20150721_1108_panoramaAber irgendwann ist man „oben“, von gut 700Nn mit Start an der Fewo auf über 1200 Meter, mit herrlichem Blick.

20150721_1136_laka-1Und dann gibt man mal eben über 100 Höhenmeter ab zum Jezero Laka (Lackensee), einem See ohne Buden und Gedönse aber sehr beliebten Ausflugsziel.

20150721_1136_laka-2Alle die sich da trafen (und das waren überwiegend wandernde Tschechen) hatten wie wir ihre Butterbrote im Rucksack dabei und genossen einfach nur Natur.

20150721_121227_lakaLeider mußte man danach nochmal hoch, bei über 30° im Schatten kein Spaß mehr, wir hatten die Tour schon mal vor etlichen Jahren gemacht aber der Mensch vergisst …

20150721_125524_zdanidla… damit das nicht absolut gilt sind auch da unterwegs ab+zu Hinweistafeln zur Geschichte angebracht.

Irgendwelche Witzbolde hatten dann ähnlich wie bei uns zu Hause ein Schild verdreht und dummerweise folgten wir dem und das brachte uns ungeplant nochmal runter ins Loch, aber nach Norden nach Prášily, statt nach Süden über die Grenze 👿 .
Streckenmäßig nur rund 2*4km war das dann zurück im Tal den Bach entlang zwar recht nett, aber die zusätzlichen Höhenmeter in der prallen Sonne zehrten an der Stimmung …

20150721_135820_gsengetIrgendwie geht’s aber immer und wenn man mal ein Stück geht / mit Rad also schiebt. Und schließlich, obwohl alles andere als gesengteSäueMäßig unterwegs, waren wir wieder oben in „Gsenget“ und nach kurzem Bergabschotter auf deutscher Seite angekommen.

20150721_1403_grenzeLeider folgte dann der zwar für die Beine unanstrengende aber nicht besonders prickelnde Teil, oder her doch prickelnd was das Adrenalin angeht. Runter ging’s nach kurzem nochmaligem Anstieg, das dann aber dauerhaft, etliche Kilometer. Ich erinnerte das von damals und machte langsam, Stotterbremse sowieso, ab+an eine kleine Bremsenabkühlpause.
Der Göttergatte mit seinen neumodischen Scheibenbremsen, oder eher „-bremsCHEN“, raste vorneweg … nur um mit dann unten am Scheuereck zu verkünden seine Bremsen würden quietschen, wären wohl was heiß geworden. (Zu Hause stellte sich raus: Scheiben ausgeglüht nur noch braun statt verchromt und Beläge glasig 😉 )

20150724_1711_scheuereckEibeApropos Scheuereck, das heißt seither bei uns nur noch „Bescheuerteneck“. Denn wie damals auf der ersten Runde waren wir wieder am Ruhe(dienst)tag da, sie haben aber nur Mi-So geöffnet. So kamen wir zur Brotzeit dann erst nach der Arberwanderung am letzten Urlaubs(frei)tag mit dem Auto noch mal extra vorbei, aber das ist eine andere Geschichte. Die uralte Eibe kann nix dafür, die steht da und ihr ist egal welcher Wochentag ist.

20150721_160747_schleicherSchwelleDas Bier zur Radtour gab’s daher dann erst ein Stückchen später in Schleicher und von da ging’s den Schleicherbach hoch an der Schleicherschwelle (bei 49.073691,13.250941) vorbei nur noch ein kurzes Stück zurück bis Zwieselerwaldhaus.

In der Gegend vom Nationalpark liegt dann auch das Haus zur Wildnis, das nördliche kleinere der beiden Nationalparkzentren.

20150717_134449_auerochsenAuf dem Gelände waren wir dann zweimal auf kurzer Radtour. Beim ersten Mal gönnten wir uns in der Mittagshitze eine Fußrunde durch das Freigehege, sahen aber leider weder Wolf noch Luchs, nur die Auerochsen standen draußen auf der Weide oberhalb von der Steinzeithöhle

20150717_134323_auerochsendie wir aber schon von früher kannten und die uns daher diesmal nicht ins Dunkel lockte.

Botschafter_weissAufgrauJe nachdem welche Wege man nimmt kommt man an einem (für uns) neuen dreiteiligen Naturkunstwerk von Daniel Kufner vorbei

20150717_135927_nochNichtIch zitiere aus der Seite zum Projekt ():
„Wildnis existiert NICHT MEHR im ursprünglichen Sinn.
Sie ist auch NOCH NICHT in re-naturierter Form erlebbar.
Im Nationalpark entsteht Wildnis für alle. Dieser Prozess braucht Zeit.
Er soll Bestand haben FÜR ALLE ZEIT …“

Im Haus zur Wildnis waren wir ja früher auch schon desöfteren, dieses Mal bei einer anderen Radtour dann nur kurz. Das wär mit Filmvorführungen was für Regentage gewesen, aber die hatten wir ja nicht 😀

20150722_1131_hzwildnisNeben einem der wenigen gut erhalten Exemplare eines Wolpertingers bietet es auch Lehrreiches zum Borkenkäfer, der ja die Region geprägt hat über die letzten Jahrzehnte, wie schon am Falkenstein gesehen und vor Jahren am Lusen. Zu dem kommen wir dann beim nächsten Mal.

5 Kommentare
    • Hä? Wo siehst Du da was was wo nicht ist? Meinst du oben an der Historientafel mein MTB? 2 Trinkflaschen und Lenkertasche mit Leckerchens (für die Pause am Laka, ich mag auf Rad nicht so gerne Rucksack). Außerdem schrieb ich doch „… rund 20jährigen …“, meinst Du da gab’s schon Ebikes? Damals?? In grauer Vorzeit, quasi als wir noch jung waren???

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      • Ach, das ist eine Pulle? 😀
        Siechst du, Ratzi, so schnell wird zum Weichei, was keines ist! 🙂

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        • das sind sogar ZWEI Pullen weil da drüben die Dörfer NOCH viel dünner gesät sind als auf der deutschen Seite … und damit auch kein Glasbiergeschäft alle paar hundert Meterchen 😉

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